Ein Kapitel Berliner Stadtgeschichte bedarf unserer besonderen Aufmerksamkeit. Es ist die kurze Zeit des Nationalsozialismus, 12 Jahre, von 1933 bis 1945, die so verheerende wie tiefgreifende Auswirkungen hatte, nicht nur im Berliner Stadtbild. Das Ausmaß der nationalsozialistischen Terrorherrschaft übersteigt jegliches Maß menschlicher Vorstellungskraft. Unsere Spaziergänge führen zu unterschiedlichen Orten, dorthin, wo es eigentlich nichts mehr zu sehen gibt, oder dorthin, wo das, was man sieht, anderes ist, als das, was man erwartet. Erinnerungsorte. Das Dokumentationszentrum in der Niederkirchnerstraße, „Topographie des Terrors“, zeigt an historischem Ort – an der ehemaligen Prinz-Albrecht-Srasse – wie aus einer Demokratie heraus es zu einer menschenverachtenden Diktatur kommen konnte. Und die wenigen erhaltenen Relikte dieser Zeit, gewaltige Monumentalbauten, wie das einstige Reichsluftfahrtministerium, die Bauten des Flughafens Tempelhof, oder das Olympiastadion, lassen erahnen, wie die Neugestaltung Berlins zur Welthauptstadt Germania die Ideologie des Nationalsozialismus verkörpern und zementieren sollte. Doch bereits in den Anfängen des Nationalsozialismus gab es auch Menschen, die die große Gefahr, die von dieser Partei und ihrem Führer ausging, erkannten. Mit unseren Spaziergängen gedenken wir solcher Menschen, die den Mut hatten, sich diesem Regime entgegen zu stellen, wie Georg Elser. Die es bekämpften, wie Käthe Niederkirchner, oder Widerstand leisteten, wie Otto Weidt, die Rote Kapelle und viele andere „stille Helden“. Einen Besuch im Bendlerblock an der Stauffenbergstraße zu Ehren der Hitler-Attentäter vom 20. Juli 1944 ist dabei unabdingbar.