Kalter Krieg und Teilung / Berliner Mauer

„Auf der Mauer auf der Lauer sitzt ne kleine Wanze“. Dieses alte Kinderlied aus dem 19. Jhd bekam in der DDR Zeit eine neue, ironische Interpretation. Lauschangriffe mit Wanzen und anderen, weit ausgefeilteren Abhörgeräten in der nächsten Umgebung der Berliner Mauer, wie vielerorts in der ehemaligen DDR, vor allem in der Nähe der Grenzanlagen, gehörten zum Alltag. Einzelne Bürger*innen konnten sich ihrer Bürgerrechte in der Deutschen Demokratischen Republik nicht sicher sein. Die Redefreiheit wurde im Namen eines großen Ideals unterdrückt. Genauso, wie in diesem Kinderlied, dass bei jeder neuen Strophe einen Buchstaben unterdrückt, so konnte es auch kritischen DDR Bürgern ergehen, die nach wiederholten Lauschangriffen durch die Stasi verschwanden, d.h., in den Stasi-Knast wanderten. Der Film, „Das Leben der Anderen“ erzählt in eindringlicher Weise von der Angst, vor der ständigen Überwachung und  Bespitzelung, denen  Oppositionelle ausgesetzt waren. 

Wir bieten eine Vielfalt von Spaziergängen an, die zu Orten führen, an denen die Geschichte des Kalten Krieges noch sichtbare Spuren hinterlassen hat. Z.B. am Flughafen Tempelhof, wo die „Rosinenbomber“ der Amerikaner, die eingeschlossene Bevölkerung Westberlins ein Jahr lang aus der Luft versorgten. Der Bezirk Steglitz, 1951 im Rampenlicht stand, als Vitrine des Westens, mit den  internationalen  Filmfestspielen, und an der Leipziger Straße, vor dem ehemaligen Reichsluftministerium der NS,  sowjetische Panzer 1953 den ersten Volksaufstand unterdrückten; und dann der Mauerbau über Nacht, 1961…..Die Geschichten danach sind über 1000 und eine, in Ostberlin, wie in Westberlin. Am Checkpoint Charlie fanden aufsehenerregende Fluchtversuche, erfolgreiche, wie tragische, statt und am Bahnhof Friedrichstraße, vor dem Tränenpalast, flossen Abschiedstränen für die Familienangehörigen und Freunde, die mit der S-Bahn zurück in den Westen fuhren; ob an der Bernauerstraße, wo noch ein Stück Mauer, mit verwahrloster Grenzanlage und Wachturm von der Teilung der Stadt zeugt, der Mauerpark nicht trennt, sondern Gesundbrunnen und Prenzlauer Berg verbindet. An jeder Ecke Berlins sind Geschichten zu erzählen, die die Jahre des kalten Krieges mit seinen erschütternden Ereignissen, aber auch unerwarteten Wendungen wieder in Erinnerung rufen. Wann begann der kalte Krieg überhaupt, fragen Schüler? War es Potsdamer Konferenz im Cecilienhof? Oder ist er 1961 mit dem Mauerbau erst richtig ausgebrochen? In Dokumentationszentren und Museen findet man Antworten, Anregungen, die weitere Fragen anfachen. Ein Besuch  der Stasi-Zentrale gibt Einblick in den Überwachungsapparat mit seinen perfiden Praktiken der Bespitzelung. Andere Museen zeigen, wie man in der DDR lebte, arbeitete und feierte,  in Westberlin wiederum demonstrierte, Häuser besetzte und auf die Mauer stieg. „Auf der Mauer auf der Lauer“ – Vor der Mauer, nach der Mauer.

Kurzum: Sie entscheiden, worauf Sie ihr Augenmerk legen wollen, wir bieten Ihnen das entsprechende Tagesprogramm dazu.